"Diese schmerzlichen Tode sind das Ergebnis der immer härter werdenden Politik gegenüber Menschen, die vor Konflikten und extremer Armut fliehen", erklärte Soda am Sonntagabend auf Twitter.
Die Organisation Alarm Phone machte erneut auf das Schicksal von 27 geretteten Bootsflüchtlingen auf dem Frachter "Etienne" aufmerksam, die seit 17 Tagen vor Malta auf die Ausschiffung warten. Die Notruf-Initiative geht davon aus, dass die Weigerung Maltas, die Flüchtlinge an Land gehen zu lassen, Frachter davon abhalten soll, die laut Seerecht verpflichtende Hilfe bei in Not geratenen Flüchtlingsbooten zu leisten.
Die italienische Regierung wies derweil die Anordnung des sizilianischen Regionalgouverneurs Nello Musumeci zurück, mit der er eine Räumung aller Flüchtlingslager der Insel einschließlich dem verwaltungstechnisch zu Sizilien gehörigen Lampedusa verfügt hatte. Der Regionalgouverneur begründete sein Vorgehen mit mangelnder Unterstützung der Zentralregierung und der EU im Umgang mit Corona-Infektionen unter Migranten. Die Flüchtlingslager unterstehen jedoch dem Innenministerium. Mehrere sizilianische Städte hatten sich zuvor geweigert, Flüchtlinge der beiden von der Regierung gecharterten und bereits voll belegten Quarantäne-Schiffe aufzunehmen.