Frankfurt a.M. (epd). Eine Geiselnahme von Islamisten im Norden Nigerias ist nach Angaben der Armee beendet. Die Streitkräfte hätten den Ort Kukawa zurückerobert und dabei acht Kämpfer des "Islamischen Staates in Westafrika" (ISWAP) und der Miliz Boko Haram getötet, teilte Armeesprecher John Enenche am Donnerstag mit. Islamisten hatten den Ort unweit des Tschadsees am Dienstag und Mittwoch unter ihre Kontrolle gebracht und Medienberichten zufolge mehrere Menschen als Geiseln genommen.
Zum Schicksal der Geiseln machte die Armee keine Angaben. Drei Soldaten wurden bei den Kämpfen getötet.
ISWAP kontrolliert mehrere Orte im Norden des westafrikanischen Landes. Die Gruppe ist eine Abspaltung der islamistischen Miliz Boko Haram, die seit 2009 in Nigeria und den Nachbarländern Tschad und Kamerun Anschläge auf die Zivilbevölkerung verübt. Durch den Konflikt und die Ausbreitung des Coronavirus sind nach UN-Angaben derzeit rund 10,6 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. 2,6 Millionen Menschen wurden vertrieben.