"In einigen Bundesländern müssen bereits antisemitische Vorfälle in den Schulen gemeldet werden. Das sollte es bundesweit geben", sagte Klein dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Sonntag): "Dann können solche Vorfälle nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden."
Zugleich forderte er, Lehrer besser auf antisemitische Vorfälle vorzubereiten: "Das sollte ein obligatorischer Bestandteil des Lehramtsstudiums sein, auch für diejenigen, die nicht Geschichte, sondern Biologie oder Physik studieren", sagte Klein.
Erinnerungskultur gezielt ausbauen
Weiter sprach sich der Antisemitismusbeauftragte dafür aus, die Erinnerungskultur weiterzuentwickeln und dabei "auch für Menschen aus der Migrationsgesellschaft" bessere Angebote zu machen. Mängel sieht Klein auch in der Darstellung jüdischen Lebens in den Schulbüchern: "Es ist teilweise verheerend, wie über das Judentum in Religionsbüchern, aber auch in Geschichtsbüchern informiert wird."
Klein verteidigte sich zugleich gegen die Kritik von mehr als 60 Intellektuellen, die ihm in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einen inflationären Umgang mit dem Antisemitismus-Begriff vorgeworfen hatten. Er begrüße es, dass es nun eine öffentliche Debatte über den Begriff gebe, sagte er in einem Streitgespräch mit einem seiner Kritiker, dem Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik.