Dubai, Kabul (epd). Kurz vor dem Start der innerafghanischen Friedensgespräche ist Afghanistans prominente Frauenrechtlerin Fauzia Kofi bei einem Anschlag verletzt worden. Wie der afghanische TV-Sender "Tolo News" am Samstag berichtete, war die Abgeordnete von Bewaffneten auf der Straße zwischen Kabul und der nahegelegenen Parwan-Provinz angegriffen worden. Die 45-jährige Politikerin erlitt leichte Verletzungen. Kofi ist auch Mitglied der 15-köpfigen Verhandlungsdelegation, die in den kommenden Tagen mit den Taliban in der katarischen Hauptstadt Doha Beratungen über eine Beilegung des 19-jährigen Konfliktes aufnehmen soll.
Präsident Aschraf Ghani nannte den Anschlag "einen feigen Angriff". Solche Angriffe würden Frauenrechtlerinnen nicht von ihrem Einsatz abhalten. Kofi hat sich stets kritisch gegenüber Zusicherung der Taliban gezeigt, bei einer Regierungsbeteiligung auch die Rechte von Frauen zu respektieren.
Am Donnerstag hatte die afghanische Regierung mit der Freilassung von besonders gefährlichen Taliban-Kämpfern begonnen und damit eine entscheidende Hürde für direkte Beratungen zwischen den aufständischen Taliban und der Regierung in Kabul über Frieden am Hindukusch aus dem Weg geräumt. Die Frage der Gefangenenbefreiung war seit Ende Februar ein heikler Streitpunkt zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung.