Berlin (epd). Der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, lehnt "jeden Kontakt mit der AfD ab". Die AfD habe mit ihrer Rhetorik zu einem aggressiveren Klima in der deutschen Gesellschaft beigetragen, sagte Issacharoff der "Berliner Zeitung" (Samstag): "Leute berufen sich auf die Sprüche der AfD und verüben Gewalttaten."
Zur Israelfreundlichkeit der AfD sagte Issarachoff: "Es ist ein bekanntes Muster: Man stellt sich selbst als Freund Israels dar, um antisemitische Tendenzen zu vertuschen."
Weiter kritisierte der israelische Botschafter, es gebe heute "wieder Politiker in Deutschland wie einige der AfD, die die Bedeutung des Gedenkens an die Schoah nicht respektieren und die Verbrechen der Wehrmacht kleingeredet oder das Mahnmal für die ermordeten Juden in Berlin als 'Schande' bezeichnet haben". Er finde es "verstörend, dass Politiker die Notwendigkeit des Gedenkens negieren".
"Es gibt einen schleichenden Antisemitismus, der zunehmend in den Vordergrund rückt", sagte Issacharoff weiter: "Was sich heute geändert hat, ist, dass bestimmte Dinge wieder gesagt werden und dass wir eine steigende Zahl von Gewalttaten erleben."