Saarbrücken (epd). Nach den verheerenden Explosionen in Beirut hat Außenminister Heiko Maas (SPD) dem Libanon weitere Hilfen zugesichert. "Kein Land kann so eine Katastrophe alleine bewältigen", sagte Maas der "Saarbrücker Zeitung" (Freitag). "Wir müssen international und in der Europäischen Union überlegen, wie wir unsere weitere Hilfe aufstellen." Zugleich mahnte er "echten Reformwillen" der libanesischen Regierung an. Das Land stecke in der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte. "Im Libanon ist es der politischen Führung bisher nicht gelungen, die dringend benötigten Reformen im Wirtschafts- und Finanzsektor schlagkräftig anzugehen", kritisierte der Außenminister.
Die Menschen im Libanon seien schon vor der Katastrophe verzweifelt gewesen, betonte Maas. "Die Corona-Pandemie hatte das Land fest im Griff, die Zahlen sind zuletzt wieder gestiegen. Nun stehen viele Menschen im wahrsten Sinne des Wortes vor den Trümmern ihrer Existenz. Ihnen müssen wir in diesen schweren Zeiten beistehen." Es gehe jetzt erst mal um die Linderung der größten Not, betonte der Außenminister und verwies auf das Team des Technischen Hilfswerks, das noch am Mittwochabend nach Beirut gereist sei. Es helfe bei der Bergung von Verschütteten. "Da zählt jede Sekunde." Auch die Bundeswehr habe in Beirut begonnen, mögliche Einsätze eines Feldlazaretts vorzubereiten.
epd ug