Frankfurt a.M. (epd). Der christliche Gesundheitskonzern Agaplesion hat 2019 seine Umsatzerlöse um 65,3 Millionen Euro auf insgesamt 1,28 Milliarden Euro gesteigert. Dies entspreche einem Plus von 5,3 Prozent, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt am Main nach seiner Hauptversammlung mit. Die Erlössteigerung sei im Wesentlichen auf das organische Wachstum in Höhe von 4,5 Prozent (2018: 1,8 Prozent), den Kauf der "Agaplesion Haus Salem GmbH" sowie der Inbetriebnahme zweier neu gegründeter Wohn- und Pflegeeinrichtungen in Rotenburg (Wümme) und Ulm zurückzuführen. Der Jahresüberschuss betrage 400.000 Euro (2018: 6,2 Millionen Euro).
Als gemeinnützige Aktiengesellschaft schüttet der Konzern keine Dividende aus. Die erwirtschafteten Überschüsse verbleiben in dem Unternehmen und werden investiert. In den bundesweit mehr als 100 Einrichtungen der Agaplesion gAG wurden laut Geschäftsbericht 2019 im stationären und teilstationären Bereich 275.692 Patienten behandelt, das waren etwa 2.500 Patienten weniger als im Vorjahr. Ambulant seien knapp 433.000 Personen versorgt worden, rund 12.000 mehr als im Vorjahr.
Neben den Geschäftszahlen für 2019 war die Corona-Pandemie das beherrschende Thema der Hauptversammlung. "Das deutsche Gesundheitssystem und die Gesundheitsanbieter waren im Ausnahmezustand", sagte der Vorstandsvorsitzende Markus Horneber. "Doch gerade in der Krise hat sich die Stärke und Tragfähigkeit unseres christlichen Gesundheitskonzerns gezeigt. Der Rettungsschirm der Bundesregierung hat kurzfristige Liquidität sichergestellt."
Auf der Versammlung wurde Ulrike Scherf, die stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, in den Aufsichtsrat berufen. Sie folgt damit auf Pfarrer Norbert Mander, der sein Mandat planmäßig niederlegt. Scherf zeigte sich den Angaben zufolge erfreut über die Berufung in das Aufsichtsgremium. Sie wolle dazu beitragen, "das christliche Fundament und diakonische Profil von Agaplesion in die Zukunft zu tragen und die gesellschaftliche Relevanz aufzuzeigen", kündigte sie an.
Agaplesion wurde 2002 in Frankfurt am Main gegründet. Der Name leitet sich aus dem verkürzten altgriechischen Satz "Liebe deinen Nächsten" her. Zu dem Unternehmen gehören unter anderem 23 Krankenhausstandorte mit 6.250 Betten, 40 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit mehr als 3.500 Pflegeplätzen, vier Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, 16 Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Insgesamt sind dort mehr als 20.000 Frauen und Männer beschäftigt.