Frankfurt a.M., Washington (epd). Wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen in Westafrika drohen die USA, ihre Unterstützung für die Terrorbekämpfung in der Sahel-Region zu beenden. Die US-Regierung sei tief besorgt über die zunehmenden Verstöße lokaler Sicherheitskräfte, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Donnerstag in Washington (Ortszeit). Zuvor hatte die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch§ berichtet, Soldaten in Burkina Faso seien an der Tötung von 180 Menschen beteiligt gewesen.
Die Organisation beruft sich auf Augenzeugenberichte, wonach zwischen November 2019 und Juni 2020 im Umkreis der Stadt Djibo zahlreiche Leichen gefunden wurden. Viele Tote zu seien gefesselt gewesen oder seien durch Kopfschüsse gestorben. Die Regierung von Burkina Faso kündigte Ermittlungen an. In der Vergangenheit wurden Regierungstruppen im Kampf gegen den Terrorismus in Westafrika immer wieder Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
In Burkina Faso und den angrenzenden Ländern operieren mehrere islamistische Gruppen. Die Vereinten Nationen sind besorgt über die prekäre Sicherheitslage in der Region. Gemeinsam mit Truppen aus dem Tschad, Mali, Mauretanien und Niger bilden Soldaten aus Burkina Faso die regionale Anti-Terroreinheit G5-Sahel. Die USA unterstützen die Einheit unter anderem mit Geheimdienstinformationen, Ausrüstung und Training. Deutschland unterstützt die G5-Sahel bei der Ausbildung.