Frankfurt a.M., Naypyidaw (epd). Bei einem Erdrutsch in einer Jade-Mine in Myanmar sind über 100 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben von Behörden und Rettungskräften hatten ungewöhnlich heftige Regenfälle Überschwemmungen und Schlammlawinen ausgelöst, wie die Medienorganisation "Kachin News Group" am Donnerstag berichtete. Die Zahl der Opfer könnte weiter steigen.
Das Unglück ereignete sich in der Bergbauregion Hpakant im nördlichen Bundesstaat Kachin nahe der Grenze zu China. Die Region ist weltweit bekannt für ihre Jadevorkommen. Laut der auf Rohstoffen in Konflikten spezialisierten Organisation "Global Witness" lag des Wert des Jade, das dort 2014 abgebaut wurde, bei bis zu 31 Milliarden US-Dollar. Der Handel mit dem Mineral wird insbesondere von Myanmars Militär und dessen Geschäftspartnern kontrolliert. In den Minen selbst schuften schlecht bezahlte Arbeiter.
Vor knapp fünf Jahren war Hpakant schon einmal Schauplatz eines schweren Minenunglücks. Damals waren mindestens 116 Arbeiter durch einen Erdrutsch umgekommen, hundert weitere wurden als vermisst gemeldet.