BUND fordert Sonderabgabe für Fleischprodukte

BUND fordert Sonderabgabe für Fleischprodukte

Berlin (epd). Angesichts der Missstände in der Fleischindustrie plädiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für eine Sonderabgabe auf Fleischprodukte. Mit einer Abgabe von 40 Cent pro Kilogramm tierischer Produkte solle eine höhere Wertschöpfungskette erzielt werden, sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des Jahresberichtes des Verbandes. Dies sei nötig, um in der fleischverarbeitenden Industrie "wieder vernünftige, gesundheitsmäßig akzeptable Arbeitsbedingungen zu schaffen" und höhere Löhne zu zahlen.

Bis zum Jahr 2040 solle die komplette Nutztierhaltung in Deutschland umgebaut werden, erklärte Bandt weiter. Die mengenbezogene Fleischabgabe sei eine Voraussetzung dafür. Der BUND-Vorsitzende verwies dabei auf ein Konsenspapier, dem sich unter anderem auch der Deutsche Bauernverband sowie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft angeschlossen hätten. Die Fleischabgabe müsste den Plänen zufolge von den Verbrauchern gezahlt werden. Die Einnahmen sollten unter anderem in neue Stallanlagen oder in einen besseren Verarbeitungsprozess von tierischen Produkten investiert werden.

BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock verwies unterdessen darauf, dass der Umweltverband mit einem erneuten Zuwachs an Mitgliedern und Spenden auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurückblickt. Die Zahl der BUND-Mitglieder wuchs demnach im Vergleich zum Vorjahr um rund 25.000 auf über 651.000. Besonders in ostdeutschen Landesverbänden wie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen habe die Mitgliederzahl zugenommen.