Mannheim (epd). Ein Drittel der Arbeitnehmer in Kurzarbeit fürchtet einer Studie zufolge um seinen Arbeitsplatz. Während trotz der Produktionseinbrüche infolge der Covid-19-Pandemie immer noch 85,1 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland ihren Arbeitsplatz für vergleichsweise sicher halten, wächst die Sorge bei den Kurzarbeitern. Wirtschaftsforscher Friedrich Heinemann, Coautor der Studie der Universität Mannheim, sagte am Montag, das Instrument Kurzarbeit werde von den Betroffenen "längst nicht mehr als zuverlässiger Schutz gegen Arbeitslosigkeit betrachtet".
Viele Menschen vertrauten zwar in die Anti-Krisenmaßnahmen der Regierung, heißt es in der Mannheimer Studie. Bei besonders stark von der Krise betroffenen Branchen und Personengruppen zweifelten aber inzwischen viele, dass gravierende Job-Verluste tatsächlich verhindert werden könnten, sagte Heinemann.
Ähnlich pessimistisch wie Kurzarbeiter sind der Studie zufolge Menschen, die jetzt bereits ohne Lohnfortzahlung freigestellt wurden. Von ihnen glaube nur noch gut jeder Vierte, dass der eigene Arbeitsplatz die Krise überleben wird. Besonders Beschäftigte, die schon vor der Corona-Pandemie in prekären Arbeitsverhältnissen waren, spürten die negativen Konsequenzen der Krise, sagte Katja Möhring, Soziologin an der Universität Mannheim.