Stäblein äußerte sich nach einem Besuch von Brandenburgs Erstaufnahmeeinrichtung am Donnerstag in Eisenhüttenstadt: "Wir könnten noch mehr Geflüchtete aufnehmen." An dem Treffen nahmen den Angaben zufolge neben weiteren Kirchenvertretern auch der brandenburgische Innenstaatssekretär Uwe Schüler (CDU) und Olaf Jansen, Leiter der Zentralen Ausländerbehörde, teil. Im Zentrum des Besuches standen persönliche Gespräche mit geflüchteten Männern und Frauen.
Er habe sich in der von der Coronavirus-Pandemie geprägten besonderen Situation ein eigenes Bild von den Menschen machen wollen, "die es unter normalen Umständen schon schwer genug haben", betonte Stäblein. Mit dem Treffen in Eisenhüttenstadt habe der Bischof seine Reihe von Besuchen bei Menschen fortgesetzt, die in schwierigen Situationen leben. Die Arbeit in Eisenhüttenstadt sei von "Professionalität und Empathie" geprägt, betonte Stäblein.
Aus verschiedenen Gründen stünden Masseneinrichtungen wie in Eisenhüttenstadt immer wieder in der Kritik, hieß es. Gerade in Pandemiezeiten verschärfe sich diese, weil dort wegen der Lebensbedingungen das Risiko, sich mit Corona zu infizieren, besonders hoch sei. Derzeit leben den Angaben zufolge in dem Gebäudekomplex der Erstaufnahmeeinrichtung um die 400 Geflüchtete. Bislang habe es dort keine nennenswerten Infektionen gegeben.