"Rassismus und Antisemitismus drängen in diesen Wochen neu an die Oberfläche und reißen andere in ihre Dummheit und ihren Wahn. Dazu können wir nicht schweigen", sagte der Theologe. "Wir merken wieder: Es gibt keinen selbstverständlichen und allgemein akzeptierten Kanon, der schützt vor Diskriminierungen und Gewalt."
Zugleich mahnte Meister, sich bei allem berechtigten Protest an die Corona-Richtlinien zu halten: "Dieser nötige Protest entbindet aber nicht von der Verantwortung, ein Wiederaufflackern der Corona-Epidemie zu verhindern. Haltet die Regeln ein." Meister plädierte außerdem dafür, "dem stillen Protest die Bühne" zu geben, statt auf "Gewalt und Radikalität" zu setzen: "Stiller Protest lässt uns ahnen: Es gibt einen guten Weg. Wir können zusammen eine Haltung einnehmen, um gemeinsam Zukunft zu gestalten", sagte der hannoversche Landebischof.
In Anspielung auf US-Präsident Donald Trump, der sich in der vergangenen Woche am Rande einer Anti-Rassismus-Kundgebung in Washington mit einer Bibel in der Hand hatte fotografieren lassen, betonte Meister, dass Gott der Gott aller Menschen sei: "Der Herr ist unser Gott, der Herr ist einer. Unser ganzes Leben mit all seinen Fragen und Konflikten findet in der Bibel seine Sprache und seinen Trost. In dieser Haltung und unserem Protest liegt unsere Hoffnung, dass es in allen Anstrengungen einen Weg zum Guten gibt."