Bonn (epd). Ein Großteil der Deutschen befürwortet strengere Regeln beim Handel mit exotischen Tieren. 94 Prozent der Befragten sprachen sich in einer am Mittwoch vom Deutschen Tierschutzbund veröffentlichten Studie für mehr Regulierung aus. 90 Prozent der Deutschen sehen dabei die EU in der Verantwortung. 86 Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass exotische Tiere nicht als Haustiere gehalten werden sollten.
Millionen Wildtiere werden dem Tierschutzbund zufolge aktuell in europäischen Privathaushalten gehalten. Der Deutsche Tierschutzbund und Pro Wildlife fordern gemeinsam mit europäischen Organisationen eine EU-weite Positivliste für Haustiere. Darin müsse festgelegt werden, welche Tiere sich für die Haltung zuhause eignen. In Belgien und Luxemburg gebe es solche Listen bereits, in den Niederlanden werde ein entsprechendes Verzeichnis entwickelt.
Der Tierschutzbund mahnte, die meisten exotischen Tiere hätten hohe Ansprüche an ihre Haltung, die sich im Privathaushalt kaum erfüllen ließen. Zudem können sie Träger von Krankheiten sein, die auch Menschen gefährlich werden können. Entkommene oder ausgesetzte Tiere stellten oft eine Bedrohung für die heimische Tier- und Pflanzenwelt dar.
Die Umfrage wurde im Auftrag der Eurogroup for Animals und AAP Animal Advocacy and Protection vom Savanta ComRes Institut durchgeführt. Dabei wurden vom 11. bis 17. Februar 6.137 Erwachsene in sechs europäischen Ländern (Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Polen und Finnland) über das Internet befragt, mehr als 1.000 davon in Deutschland.