Die schon im 13. Jahrhundert erbaute Kirche an der touristisch frequentierten Strecke nach Usedom soll ein einladender Ort für alle Menschen sein, teilte die EKD-Pressestelle am Dienstag mit. Dafür müsse sie vollständig saniert werden. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung KiBa fördert die Instandsetzung in diesem Jahr mit 10.000 Euro.
Die Dorfkirche bietet in ihrem Inneren "multifunktionale Freiheit für Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen", sagt Pastor Ulf Harder. Die Kirche soll sich für alle öffnen - in Ranzin scheint dies zu gelingen: Eine vor wenigen Jahren neben der Kirche eingerichtete Begegnungsstätte der Gemeinde bringt Menschen aus Ranzin und Umgebung zusammen. Ein Schwerpunkt ist die naturnahe Bildungsarbeit: Schüler können Smoothies herstellen, es gibt Imkereikurse und im Pfarrgarten werden die alten Obstbäume durch neue Nachpflanzungen mit regionalen Obstsorten erhalten.
Gotteshaus aus unbehauenen Feldsteinen
Der Bau des vor allem aus unbehauenen Feldsteinen gefertigten Gotteshauses begann 1249. Der Westturm kam viele hundert Jahre später hinzu. Er wurde 1861 aus Backstein auf einem spätgotischen Feldstein-Unterbau errichtet. Innen sind vier Buntglasfenster und freigelegte Wandmalereien vom Anfang des 14. Jahrhunderts zu bewundern. Die Grabplatten mit Wappen und Inschriften von 1315, 1357 und 1407 zählen zu den ältesten erhaltenen Grabdenkmälern in Vorpommern. Nachdem im vergangenen Jahr Dach und Innenraum des Kirchenschiffs saniert wurden, steht der zweite Bauabschnitt jetzt kurz bevor. Die Renovierung des Westturms soll rund 471.000 Euro kosten.
Die EKD-Stiftung KiBa hat nach eigenen Angaben seit 1999 Sanierungs-Zusagen von 33,9 Millionen Euro gegeben. Für das laufende Jahr sind Förderungen von über 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.600 Mitglieder engagieren sich bundesweit im "Förderverein der Stiftung KiBa e. V."