Genf, Ouagadougou (epd). Truppen aus der Elfenbeinküste und Burkina Faso haben in einer gemeinsamen Operation ein Terrorcamp im Grenzgebiet beider Länder ausgehoben. Dabei seien acht Terroristen getötet und gut dreißig weitere festgenommen worden, berichtete der französische Auslandssender RFI am Montag unter Berufung auf Armeesprecher. In dem Lager in der Stadt Alidougou, acht Kilometer von der Grenze zur Elfenbeinküste entfernt, seien zudem Waffen, Munition, Handys, Computer und Motorräder beschlagnahmt worden.
Die grenzüberschreitende Anti-Terror-Operation ist die erste ihrer Art und hatte vor knapp zwei Wochen begonnen. Damit reagieren die Streitkräfte der beiden westafrikanischen Länder auf jüngste Versuche von Terrorgruppen aus den Sahelstaaten, über Burkina Faso in die westafrikanischen Küstenstaaten vorzustoßen. An dem Einsatz ist auch die Luftwaffe beteiligt. Allerdings ist die Region dicht bewaldet. Welche Terrorgruppe das Camp in Alidougou errichtet hatte, war zunächst nicht bekannt.
Die Sicherheitslage im Sahel ist nach Einschätzung der Vereinten Nationen besorgniserregend. In Mali, Niger und Burkina Faso verüben islamistische Gruppen mehrfach wöchentlich Anschläge. Erst am Wochenende hatten sich Soldaten aus Burkina Faso nach eigenen Angaben Kämpfe mit Terroristen im Norden des Landes geliefert und 13 Dschihadisten getötet. Verschärft wird die Lage dadurch, dass die zu Al-Kaida und dem "Islamischen Staat" gehörenden Extremisten gegeneinander kämpfen. Beide sind zudem in kriminelle Geschäfte wie den Schmuggel mit Waffen und Drogen verwickelt.