Berlin (epd). Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) plädiert dafür, die Mittel für den Ausbau der Ganztagsbetreuung an Grundschulen "erheblich" zu erhöhen. "Ich könnte mir vorstellen, die bisher vorgesehenen Mittel des Bundes zu verdoppeln", sagte Karliczek der "Bild am Sonntag". Das Kabinett hatte im November ein Sondervermögen von zwei Milliarden Euro beschlossen, mit dem die Länder beim Ganztagsaubau unterstützt werden sollen.
"Momentan zeigt sich doch wie unter einem Brennglas, wie wichtig es ist, die Schülerinnen und Schüler gut zu betreuen, wenn die Eltern berufstätig sind", erklärte Karliczek mit Blick auf Schulschließungen in der Corona-Krise. "Mit der Ausweitung des Ganztagsprogramms möchte ich den Familien neue Perspektive für die Zeit nach der Pandemie geben." Die zusätzlichen Milliarden sollten im Investitionsprogramm der Bundesregierung, das am 2. Juni im Bundeskabinett besprochen wird, verankert werden.
Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht vor, bis 2025 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter zu realisieren. Ein solcher Anspruch wäre "eine enorme Entlastung für die berufstätigen Eltern", sagte der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Ralph Brinkhaus (CDU), der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Auch er verwies auf Erfahrungen aus der Corona-Krise: "Die fehlende Kinderbetreuung ist für viele Familien eine enorme Belastung. Hier müssen wir für die Zukunft lernen."
epd fu