Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben internationale Geber zu großzügigen Zahlungen für die humanitäre Hilfe im Jemen aufgefordert. Die UN und ihre Partnerorganisationen bräuchten zwei Milliarden US-Dollar (1,84 Milliarden Euro) für den Kauf und die Verteilung von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Gütern, teilte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Jens Laerke, am Freitag in Genf mit. Zurzeit sei so gut wie kein Geld für die Jemen-Hilfe vorhanden.
Für den 2. Juni würden die UN und Saudi-Arabien eine Geberkonferenz für Jemen online organisieren. Laerke verteidigte die Zusammenarbeit der UN mit Saudi-Arabien bei der Konferenz. Das Königreich sei bislang der größte Geldgeber für die Jemen-Hilfe gewesen. UN-Experten werfen Saudi-Arabien Kriegsverbrechen im Jemen vor. Saudi-Arabien führt eine Militärkoalition an, die aufseiten der Regierung des Jemens gegen Huthi-Rebellen kämpft.
Im April hatte Saudi-Arabien angesichts der Corona-Pandemie eine Waffenruhe im Jemen ausgerufen. Im Jemen herrscht laut den UN die schlimmste humanitäre Krise weltweit. Rund 80 Prozent der schätzungsweise 28 Millionen Jemeniten brauchen Unterstützung und Schutz, das Gesundheitssystem ist völlig überlastet.