Köln (epd). Werdende und junge Familien in belastenden Lebenslagen können sich auch in der Corona-Krise Hilfe bei Familienhebammen und Familienkinderkrankenpflegern suchen. Trotz der bestehenden Kontaktbeschränkungen unterstützten die Fachkräfte die Familien so gut wie möglich, erklärte das Nationale Zentrum Frühe Hilfen in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am Montag in Köln. Frühe Hilfen sind Angebote für Familien mit Kindern bis drei Jahre, die Schutz, Förderung und Teilhabe der Kinder sichern sollen.
Laut einer qualitativen Ad-hoc-Befragung des Zentrums finden Hausbesuche aufgrund der allgemeinen Ansteckungsgefahr aktuell nur eingeschränkt statt. Mehr als die Hälfte der befragten Familienhebammen und Familienkrankenschwestern seien dazu übergegangen, Schwangere und Familien mit Kindern bis drei Jahre telefonisch zu betreuen. 14 Prozent der Fachkräfte blieben per E-Mail, Videotelefonie oder Messengerdienst mit den Familien in Kontakt.
"Viele Fachkräfte sorgen sich aber, dass sie die Familien in der aktuellen Krisensituation weniger intensiv begleiten können, als notwendig wäre", sagte Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale.
Nach Angaben von über 40 Prozent der befragten Fachkräfte führe die Situation der Kontaktbeschränkung zu einem erhöhten Risiko für eskalierende Konflikte und Gewalt in Familien. Umso wichtiger sei die fachliche Begleitung und Beratung der Familien.