Im Gespräch mit der in Weimar erscheinenden Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe zum 10. Mai) betonte der Bischof, dass das Abendmahl auch in der Corona-Pandemie nach der Ordnung des Evangeliums und der Kirche nur von einem von der Kirche ordinierten und genau dafür ausgebildeten Geistlichen ausgeübt werden könne.
"Wenn zu Hause Abendmahl gefeiert wird, spielt die Gemeinde plötzlich keine Rolle mehr. Das finde ich schwierig", sagte Kramer. Er empfahl ein sogenanntes Agapemahl zu feiern. "Das sind vollwertige Mahlfeiern in Häusern, wo man an Christus denkt, Brot bricht und auch Wein trinkt, aber nicht als agendarische Form mit dem Sprechen der Einsetzungsworte", so der Bischof.
Für ihn sei die Einzigartigkeit des kirchlichen Abendmahls "großes Kino", das es wieder neu zu entdecken gelte. Derzeit gehe es um die Frage, wie und ob das Abendmahl würdig gefeiert werden könne. "In einer Phase, in der Menschen Angst haben, darf unser Heiligstes nicht zum Todbringenden werden", begründete er die rituellen Einschränkungen in der Corona-Krise.
Die Auflagen für Gottesdienste sehe der Bischof als Übung, heißt es in der Zeitung. "Wir müssen geduldig sein und stille - eine uralte, geistliche Haltung, wenn auch eine andere, als wir es gewohnt sind", sagte Kramer. Wichtig sei, dass das Wort Gottes erklinge und man darauf antworte; "ob laut singend wie sonst oder jetzt eben still oder summend", spiele dabei keine Rolle.