Bochum (epd). Die diesjährige Ausgabe des renommierten Kunstfestivals Ruhrtriennale fällt wegen der Corona-Pandemie aus. Die nordrhein-westfälische Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) verkündete am Mittwoch in Bochum eine entsprechende Entscheidung des Aufsichtsrats und der Gesellschafterversammlung. In der vergangenen Woche hatten sich Bund und Länder darauf verständigt, Großveranstaltungen bis einschließlich 31. August zu verbieten. Die Ruhrtriennale hätte vom 14. August bis 20. September stattfinden sollen.
Intendantin Stefanie Carp kritisierte die Absage. Sie halte die Entscheidung für "viel zu verfrüht", erklärte sie. Natürlich habe die Gesundheit höchste Priorität. Allerdings werde seit Wochen an einem Spielplan für eine Ruhrtriennale gearbeitet, der alle Hygienemaßnahmen berücksichtigt. Es beeindruckend gewesen, mit welcher Kreativität und Sensibilität die derzeitigen Erfahrungen in die künstlerische Arbeit integriert worden seien.
Noch Mitte März hatten die Veranstalter trotz der derzeitigen Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen im Kulturleben ihr diesjähriges Festivalprogramm geplant und mit dem Vorverkauf begonnen. Bereits gekaufte Karten werden den Angaben nach zurückerstattet.
Insgesamt 33 Produktionen und Projekte aus den Bereichen Oper, Schauspiel, Tanz, Konzert und Bildender Kunst standen ursprünglich auf dem Programm, über 700 Künstler sollten an 17 Spielstätten in Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gladbeck und Wuppertal auftreten. Geplant waren zwölf Uraufführungen und deutsche Erstaufführungen. Mit dem diesjährigen Festival wäre die dreijährige Intendanz von Stefanie Carp unter dem Titel "Zwischenzeit" zu Ende gegangen.