Berlin (epd). Die CDU-Politiker Volker Kauder und Heribert Hirte haben an das ungewisse Schicksal der beiden Erzbischöfe Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi aus Aleppo erinnert. Die Entführung der beiden Geistlichen am 22. April 2013 habe "eine tiefe Wunde in das Leben der Christen in Syrien gerissen. Die beiden Erzbischöfe gelten als Fürsprecher einer friedlichen Koexistenz der Religionsgemeinschaften in Syrien", erklärte der in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Religionsfreiheit und Einsatz gegen Christenverfolgung zuständige Kauder am Mittwoch in Berlin. Beide forderten erneut dazu auf, ernsthafte Anstrengungen zur Aufklärung des Falls zu unternehmen.
Hirte erklärte, die betroffenen Glaubensgemeinschaften aus Syrien berichteten bis heute "von ihrem Schmerz, den das ungeklärte Schicksal der beiden Erzbischöfe hinterlassen hat. Wir fühlen mit ihnen." Das Schicksal von Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und Boulos Yazigi sei beispielhaft für das Leid, das durch die Verfolgung aufgrund religiöser Merkmale entsteht, so Hirte. Der CDU-Politiker ist Vorsitzender des Stephanuskreis, der sich für verfolgte Christen einsetzt.
Der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und der griechisch-orthodoxe Erzbischof Boulos (Paul) Yazigi waren bei Aleppo mutmaßlich von islamistischen Kämpfern verschleppt worden. Über Verbleib und Wohlergehen der beiden Bischöfe gibt es bis heute keine gesicherten Erkenntnisse. Die Geistlichen hatten sich für die Freilassung von Geiseln, Frieden, den interreligiösen Dialog und das friedliche Zusammenleben in Syrien eingesetzt. Die Würdenträger gelten als Verfechter der friedlichen Koexistenz von Religionsgemeinschaften und Volksgruppen in Syrien.