Umweltschützer sehen Artenschutz als Waffe im Kampf gegen Viren

Umweltschützer sehen Artenschutz als Waffe im Kampf gegen Viren

Bremen, Hannover (epd). Artenschutz kann nach Auffassung von Umweltschützern die Verbreitung von Viren verhindern. "Es gibt dazu wissenschaftliche Studien", sagte der niedersächsische Landesvorsitzende des Naturschutzbundes, Holger Buschmann, dem Bremer "Weser-Kurier" (Dienstag). Sie zeigten, dass die Entstehung von Viren und auch die Übertragungsmöglichkeiten auf den Menschen stiegen, wenn die Artenvielfalt abnehme und wenn die Ökosysteme nicht mehr funktionierten.

"Wenn ich die vorhandenen funktionierenden Lebensräume Stück für Stück reduziere und vereinheitliche, dann habe ich nur noch wenige Organismen, die sich weit verbreiten", erläuterte Buschmann. Ein geschädigtes Ökosystem komme dann mit der Bekämpfung von Viren nicht mehr hinterher: "Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass wir in Zukunft mehr solcher Pandemien bekommen werden, wenn wir so weitermachen wie bisher."

Umweltschützer haben ein Volksbegehren zur Artenvielfalt in Niedersachsen angestoßen, das wegen der Corona-Pandemie und der Einschränkungen im öffentlichen Raum allerdings verschoben wurde. Ursprünglich sollte die Sammlung von Unterschriften für die Initiative "Artenvielfalt.Jetzt!" Ende März beginnen.