Hamburg (epd). Mit vier Mahnwachen in der Hamburger Innenstadt hat das Bündnis "Seebrücke" am Samstag für die Evakuierung großer Flüchtlingslager in Südeuropa demonstriert. An den Eckpunkten der Binnenalster standen jeweils zehn und 20 Personen mit polizeilicher Erlaubnis und zeigten Banner mit Sprüchen wie: "Solidarität statt Corona", "Evakuieren statt ignorieren" und "Hamburg hat Platz". Die Aktivisten waren so positioniert, dass sie den erforderlichen Sicherheitsabstand zueinander und zu Passanten einhalten konnten.
Unter dem Motto #LeaveNoOneBehind brachten die 60 Aktivisten ihre Forderungen in kleinerem Stil zum Ausdruck als ursprünglich geplant. Eine "Abstandsmahnwache" mit 450 Teilnehmern rund um die Binnenalster war am Freitagabend von der Polizei verboten worden.
"Protest im Kleinformat ist unzureichend, aber ein erster Schritt und besser als gar kein Protest", sagte "Seebrücke"-Sprecher Christoph Kleine. Die Menschen in den griechischen Lagern seien immer noch ungeschützt der Corona-Infektion ausgesetzt, und die Seenotrettung im zentralen Mittelmeer werde mit direkt tödlichen Folgen verweigert. Gefordert werde ein sicheres Auslaufen für alle Rettungsschiffe im Mittelmeer und die sofortige Evakuierung von Moria und anderen Lagern.