Lemgo (epd). Ostern ermutigt nach Worten des lutherischen Superintendenten Andreas Lange auch in Zeiten der Corona-Pandemie zu einem Blick nach vorn. Auch das Virus könne nicht daran rütteln, dass mit Ostern der Sieg des Lebens gefeiert werde, sagte der leitende Theologe der evangelisch-lutherischen Christen der Lippischen Landeskirche am Ostermontag in einem von der ARD übertragenen Gottesdienst aus Lemgo. Nicht der Tod und auch nicht ein Virus hätten das letzte Wort, sondern die Liebe und das Leben. Seit Christus von den Toten auferweckt worden sei, seien die Verhältnisse zurechtgerückt: Der Tod sei besiegbar.
Angesichts der Corona-Krise sagte Lange: "Wir stehen in einer traurigen Solidarität mit der ganzen Welt". Der Theologe erinnerte an Städte mit geschlossenen Geschäften und an Familien, die sich nicht besuchen dürften. So gebe es derzeit Kirchen ohne Gottesdienste. Senioren dürften nicht besucht werden, weil zu viel Nähe sie vielleicht das Leben kosten könne.
Der Superintendent würdigte zugleich das soziale Engagement der Fürstin Pauline zur Lippe (1769-1820), deren Todestag sich im Dezember zum 200. Mal jährt. Sie habe für gelebte Nächstenliebe gestanden. Ebenso würden viele Menschen in diesen Wochen ihr Bestes geben. Sie würden Not sehen und helfen. Kraft schöpften sie auch aus dem Glauben. Die Fürstin zur Lippe, die von 1802 bis 1820 regierte, hatte die Leibeigenschaft der Bauern in Lippe aufgelöst und sich in der Wohlfahrt engagiert.
In der kleinen Lippischen Landeskirche bestehen reformierte und lutherische Gemeinden gleichberechtigt nebeneinander. Leitender Theologe der evangelisch-lutherischen Christen ist der Superintendent der Lutherischen Klasse, Andreas Lange. Oberster Repräsentant der Landeskirche ist Landessuperintendent Dietmar Arends. Von den 69 Gemeinden sind zehn lutherisch. Die Gemeinden sind in vier reformierten und einer lutherischen Klasse organisiert. Die Landeskirche zählt rund 155.000 Mitglieder.