Wiesbaden (epd). Das Bundeskriminalamt (BKA) verstärkt die Bekämpfung der Kriminalität im Internet: Eine neue Abteilung "Cybercrime" habe am Mittwoch die Arbeit aufgenommen, teilte das BKA in Wiesbaden mit. Die Abteilung erwachse aus der 2013 gegründeten gleichnamigen Gruppe, die mit mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Abteilung "Schwere und Organisierte Kriminalität" aufgebaut worden sei. Die eigenständige Abteilung solle in den nächsten Jahren schrittweise auf rund 280 Mitarbeiter ausgebaut werden. Kriminalbeamte, Analysten und IT-Experten mit verschiedenen Spezialisierungen arbeiteten dort zusammen.
Die neue Abteilung wird nach Angaben des BKA neben den klassischen Aufgaben wie der Koordinierung des internationalen Informationsaustausches die Analysekompetenz der Behörde, etwa bei neuen Cybercrime-Phänomenen und digitalen Angriffsmustern, erweitern. Auch Ermittlungen gegen kriminelle Akteure, Netzwerke und Strukturen sollten verstärkt werden. Die Vernetzung der Polizei auf nationaler wie internationaler Ebene werde dabei eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die Kooperation mit anderen Behörden und der Wirtschaft.
"Die Abhängigkeit unserer Gesellschaft von einer funktionsfähigen technischen Infrastruktur nimmt stetig zu", sagte der BKA-Präsident Holger Münch. "Zugleich haben Straftäter es noch immer vergleichsweise einfach, sich im Netz kriminelle Kompetenz einzukaufen, um ohne umfängliche technische Kenntnisse etwa die Webpräsenzen ganzer Unternehmen zu blockieren oder die Informationstechnik in Krankenhäusern und Verwaltungen anzugreifen." Deshalb müsse das BKA seine Kompetenzen stetig fortentwickeln, um Straftaten im Internet schnell analysieren, wirkungsvoll bekämpfen und die Täter dingfest machen zu können.