Frankfurt a.M. (epd). Die ersten minderjährigen Flüchtlinge aus den Lagern auf den griechischen Inseln könnten EU-Innenkommissarin Ylva Johansson zufolge nächste Woche in andere Länder umgesiedelt werden. Alle acht Mitgliedstaaten, die Kinder und Jugendliche aufnehmen wollten, die größtenteils ohne ihre Eltern geflüchtet sind, hielten sich an ihre Zusagen, sagte Johansson am Donnerstag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (online). Deutschland und Luxemburg seien mit ihren Vorbereitungen am weitesten.
"Wir werden nicht alle 1.600 Plätze auf einen Schlag füllen können, aber angesichts der Pandemie müssen wir uns sputen", erklärte Johansson mit Blick auf das Coronavirus. Mehrere EU-Länder, darunter Deutschland, hatten in der vorvergangenen Woche in Aussicht gestellt, mindestens 1.600 unbegleitete minderjährige oder andere besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen.
Die Innenkommissarin kündigte gegenüber der Zeitung auch einen Aktionsplan für die übrigen 40.000 Migranten an, die auf den Inseln leben. "Wir wollen diejenigen, die von einer Corona-Infektion am stärksten betroffen wären, isolieren."