Berlin (epd). Einen Tag bevor die Rentenkommission der Bundesregierung an diesem Freitag ihren Abschlussbericht vorstellen will, hat bereits die Kritik an den Ergebnissen eingesetzt. Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, warf der Kommission am Donnerstag in Berlin vor, auf Zukunftsfragen keine Antwort zu geben. Sie verschiebe ungelöste Probleme weiter in einen Beirat, kritisierte Bentele.
Ein Rentenniveau von 44 Prozent reiche für viele Menschen nicht, erklärte Bentele. Der VdK fordert langfristig 50 Prozent, gegenwärtig liegt das Niveau bei rund 48 Prozent und darf bis 2025 auch nicht darunter absinken.
Die Kommission ist von der Bundesregierung eingesetzt worden und soll Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) Vorschläge zur Entwicklung der gesetzlichen Rente von 2025 an machen. Sie ist paritätisch besetzt mit Vertretern der Gewerkschaften und der Wirtschaft, Fachpolitikern der Regierungskoalitionen und Wissenschaftlern. Der Abschlussbericht soll wegen der Corona-Krise virtuell in einer Telefonschalte an Heil und Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) übergeben werden.
Medienberichten zufolge soll der Kommission zufolge das Renteniveau - also das Verhältnis einer Durchschnittsrente zu einem Durchschnittseinkommen - von 2025 an in einem Korridor zwischen 44 bis 49 Prozent liegen. Das Gremium schlägt den Berichten zufolge außerdem vor, Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen. Auf eine Position zu einer weiteren Anhebung der Regelaltersgrenze konnte sich das Gremium den Berichten zufolge nicht verständigen, diese Frage solle ein Beirat beraten. Das Renteneintrittsalter steigt bis 2031 auf 67 Jahre.