Genf, Bamako (epd). Malische Islamisten haben sich prinzipiell zu Verhandlungen mit der Regierung bereit erklärt, um den blutigen Konflikt im Sahelstaat zu beenden. Das Al-Kaida nahe stehende Terrorbündnis JNIM habe dies auf seiner Webseite erklärt, berichtete die auf Terrorismus in der Region spezialisierte Agentur Menastream am Montag auf Twitter. Allerdings forderten die Islamisten als Voraussetzung den Abzug französischer Soldaten.
Mit ihrer Erklärung bestätigt die neben dem sogenannten Islamischen Staat (IS) mächtigste Islamistengruppe im Sahel die Ankündigung des malischen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keïta vom Februar, Gespräche mit den JNIM-Führern Iyad Ag-Ghali und Amadou Koufa führen zu wollen. Beobachter werten die Bereitschaft als Folge des Zulaufs zum IS. Angeblich sollen zahlreiche JNIM-Kämpfer zum IS desertiert sein.
Mali kommt seit einem Putsch Anfang 2012 und dem anschließenden Aufstand bewaffneter Gruppen nicht zur Ruhe. Rebellen und Islamisten verüben immer wieder Anschläge auf Einrichtungen der Regierung und internationaler Truppen in dem westafrikanischen Land. An der UN-Stabilisierungsmission Minusma sind rund 10.000 Blauhelm-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt, darunter auch bis zu 1.100 deutsche Soldaten. Der Einsatz gilt als einer der gefährlichsten der Vereinten Nationen.