Potsdam (epd). Das Bündnis "Städte sicherer Häfen" hat die Einigung der Koalitionsfraktionen zur Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge aus Griechenland begrüßt. Im Interesse der Kinder müsse nun eine zügige Umsetzung organisiert werden, erklärte der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), der das Bündnis koordiniert: "Jetzt müssen konkrete Schritte folgen."
Auch eine Aufnahme der mehr als bisher avisierten 500 Kinder sollte möglich sein, betonte Schubert. Zusätzlich zu den Städten, die bereits konkrete Kontingente benannt haben, hätten inzwischen weitere Städte ihre Bereitschaft zur Aufnahme erklärt. Darunter seien neben Potsdam und Frankfurt an der Oder rund 50 weitere Kommunen, sagte ein Sprecher der Stadt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dem Städtebündnis "Sichere Häfen" gehören nach Angaben der Potsdamer Stadtverwaltung bundesweit 46 Kommunen an.
Bei der Aufteilung der Kinder sollten die Städte berücksichtigt werden, die ihre Aufnahmebereitschaft erklärt haben, betonte Schubert: "Wenn das Prinzip Freiwilligkeit funktioniert, braucht es keine quotierte Verteilung." Für Details der Verteilung sollten die vom Bundesinnenministerium angebotenen Arbeitsgespräche mit dem Städtebündnis genutzt werden.
Der Koalitionsausschuss hatte in der Nacht zu Montag beschlossen, schwer kranke und unbegleitete Minderjährige aus den überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen, wenn sich in Europa weitere Staaten dazu bereiterklären. Verhandeln müssen darüber nach CDU-Angaben die Innenminister.