Genf (epd). Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen hat die Waffenruhe in Nordwest-Syrien begrüßt. Das Schweigen der Waffen müsse zur Versorgung von Millionen notleidenden Menschen in der Provinz Idlib und angrenzenden Gebieten genutzt werden, forderte die WFP-Sprecherin Elisabeth Byrs am Freitag in Genf.
Die Kämpfe zwischen dem Assad-Regime und seinen Verbündeten einerseits und Aufständischen andererseits hätten nahezu eine Million Menschen in die Flucht gezwungen, betonte die Sprecherin des WFP. Das WFP betreibt nach eigenen Angaben das größte humanitäre Hilfsprogramm in Nordwest-Syrien und versorgt mehr als eine Million Menschen mit Lebensmitteln. Insgesamt halten sich dort nach Schätzungen der UN rund drei Millionen Menschen auf.
Russland und die Türkei hatten sich am Donnerstag auf die Waffenruhe geeinigt. Die Streitkräfte des Machthabers Baschar al-Assad, das russische Militär und verbündete Milizen wollen Idlib und angrenzende Gebiete von islamistischen Kämpfern und anderen Rebellen zurückerobern. Seit Dezember eskalierten die Kämpfe. Die Türkei schickte ebenfalls Truppen in die Region, die als eine der letzten gilt, die von Assad-Gegnern gehalten wird.
Der Syrien-Konflikt begann 2011 mit einem Volksaufstand gegen Assad. Rebellen und Terrorgruppen erzielten große Geländegewinne. Mit militärischer Hilfe Russlands und des Irans holte sich Assad die meisten Gebiete zurück.