Das Retabel (Altartafel) und die Predella (Altarsockel) waren im Mai 1942 unter dem Eindruck der Luftangriffe auf Danzig aus der damaligen evangelischen Kirche gebracht worden, um sie vor der Zerstörung zu bewahren, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mitteilte. Fast 80 Jahre später sollen sie in die heutige katholische Kathedralbasilika zurückkehren. Dies solle ein ökumenisches Zeichen und ein Zeichen der Versöhnung zwischen Deutschland und Polen sein, hieß es.
Der aus Danzig gerettete Altarsockel gehörte seit mehr als 60 Jahren zur Ausstattung des Altars in der St. Johanneskirche in Berlin-Moabit und sollte von der dortigen Gemeinde am Sonntag mit einem Gottesdienst verabschiedet werden. Die Altartafel befindet sich den Angaben zufolge in der Gemäldegalerie in Berlin. Beide Kunstgegenstände sollen am 4. April in Danzig entgegengenommen werden.
Organisiert wird die Schenkung von der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie ist nach eigenen Angaben Rechtsnachfolgerin der untergegangenen Kirchengemeinden im damaligen West- und Ostpreußen.
Predella und Retabel würden an den Ort zurückkehren, für den sie geschaffen wurden, erklärte die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus, die zur Übergabe in die polnische Stadt reisen will. Die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber erklärte, sie sei froh, dass sich der lange und aufwändige Prozess der Rückführung auf der Zielgeraden befinde.