Frankfurt a.M./Hanoi (epd). Der vietnamesische Mönch und Menschenrechtsaktivist Thich Quang Do ist tot. Wie der britische Rundfunksender BBC World am Sonntag berichtete, starb der Gelehrte im Alter von 92 Jahren. Zuvor hatte die "Vereinigte Buddhistische Kirche von Vietnam" (UBCV) seinen Tod bestätigt.
Do galt als einer der unbeugsamsten Dissidenten im kommunistisch regierten Vietnam. Wegen seines gewaltlosen Kampfes für religiöse Freiheit und Demokratie hat der langjährige Patriarch der im Land verbotenen UBCV viele Jahre in Haft oder unter Hausarrest verbracht. Insgesamt neun Mal war er für den Friedensnobelpreis nominiert worden.
Thich Quang Do verfasste zahlreiche Schriften über den Buddhismus. Nachdem er einen Aufsatz geschrieben hatte, in dem er den Führungsstil der Kommunistischen Partei anprangerte, war er zu fünf Jahren in einem "Umerziehungslager" verurteilt worden. Im Zuge einer Amnestie kam er 1998 frei. Doch Staat und Polizei kontrollierten ihn weiterhin, was der Dissident einst mit den Worten kommentierte: "Ich habe ein kleines Gefängnis verlassen, nur um in ein größeres zu kommen."