Nürnberg (epd). Einer Umfrage des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zufolge fühlen sich rund drei Viertel aller Flüchtlinge in Deutschland willkommen. Jeweils 37 Prozent der Befragten fühlten sich "sehr stark" oder "stark" willkommen, wie das Forschungszentrum des BAMF am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Nach Geschlechtern unterschieden war das Willkommensgefühl bei Frauen ausgeprägter als bei Männern. Die Umfrage fand im Jahr 2018 statt. Ende 2018 lebten rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland, die als Schutzsuchende ins Land gekommen sind. Der Großteil kam zwischen den Jahren 2013 und 2016.
Auch zu ihren Sprachkenntnissen wurden die Geflüchteten befragt. Elf Prozent der Befragten stuften ihre Deutschkenntnisse im Jahr 2018 selbst als "sehr gut" ein, 33 Prozent als "gut". 2016 hatten die Werte bei vorangegangenen Befragungen noch bei zwei beziehungsweise 16 Prozent gelegen. Den höchsten Anteil an sehr guten oder guten Kenntnissen der deutschen Sprache hatten laut Befragung diejenigen Flüchtlinge, die bereits 2014 (54 Prozent) oder 2013 (52 Prozent) eingereist sind. Später Eingereiste wiesen schlechtere Werte auf.
Im Großen und Ganzen bewerten Geflüchtete ihre Lebensumstände in Deutschland eher positiv, wie die Behörde mitteilte. Die durchschnittliche allgemeine Lebenszufriedenheit lag aber auf einer Skala von 0 bis 10 mit 6,99 Punkten im Jahr 2018 (2016: 6,86) hinter der von Menschen mit Migrationshintergrund (2018: 7,40; 2016: 7,38) sowie Menschen ohne Migrationshintergrund (2018: 7,35; 2016: 7,23). Paare mit oder ohne Kinder seien der Erhebung zufolge zufriedener als Alleinstehende. Das Geschlecht oder Alter hingegen spiele keine entscheidende Rolle, wie zufrieden die Geflüchteten mit ihren Lebensumständen sind.
Das BAMF-Forschungszentrum hat 2016 rund 4.500 Geflüchtete befragt, im Jahr 2017 waren es mehr als 5.600 und im Jahr 2018 etwa 4.300. Insgesamt wurden damit fast 8.000 Geflüchtete befragt, mehr als 1.750 nahmen an allen drei Befragungen teil.