Wie die in Speyer erscheinende Wochenzeitung "Evangelischer Kirchenbote" in ihrer neuesten Ausgabe berichtet, werden Diakoniepfarrer Albrecht Bähr, der Speyerer Dekan Markus Jäckle sowie die Oberkirchenrätinnen Marianne Wagner und Dorothee Wüst genannt. Nach Informationen des Blattes hat sich am Mittwoch der Nominierungsausschuss der pfälzischen Landessynode mit den Namen beschäftigt.
Bis Ende Januar konnten Mitglieder der Landessynode Bewerber für die Wahl im Mai vorschlagen, schreibt der "Kirchenbote". Ein Bewerber benötigt die Unterschrift von mindestens fünf Synodalen. Der synodale Nominierungsausschuss sichtet nicht nur die vorliegenden Vorschläge, sondern entscheidet auch darüber, ob er weitere geeignete Bewerber anfragt. Grundsätzlich muss ein Kandidat vorgeschlagen werden, selbst bewerben kann man sich für das Amt des pfälzischen Kirchenpräsidenten nicht.
In der kommenden Woche sei die Kirchenregierung am Zuge, sagte der Berichterstatter des Nominierungsausschusses, Rudi Kochenburger, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag. Auf ihrer Sitzung am 13. Februar entscheide auch sie, ob sie über die vorliegenden Bewerbungen hinaus "geeignete Persönlichkeiten auffordert, sich für das Amt zur Verfügung zu stellen", wie es in der Geschäftsordnung der Landessynode heißt.
Noch keine Frau als Kirchenpräsidentin
Weiter geht es dann im März. Der Nominierungsausschuss prüft, ob alle Bewerberinnen und Bewerber die Voraussetzungen für die Wählbarkeit erfüllen und ob die Vorgeschlagenen bereit sind, das Amt im Falle der Wahl auch zu übernehmen. Der Ausschuss unterrichtet danach die Kirchenregierung, die unverzüglich den Synodalpräsidenten über die Bewerbungen informieren muss. Dieser präsentiert dann die Kandidaten der Öffentlichkeit. Das solle am 24. März der Fall sein, sagte der Pressesprecher der Landeskirche, Wolfgang Schumacher.
Die Wahl findet auf der Frühjahrstagung der Landessynode Ende Mai statt. In den ersten beiden Wahlgängen ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, im dritten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit. Sollte in der Maisynode kein Bewerber die nötige Mehrheit erhalten, ist die Wahl gescheitert. Dann begänne das ganze Prozedere von vorne, und es würde im November erneut gewählt. Das wäre immer noch rechtzeitig, bevor Kirchenpräsident Schad sein Amt im Februar kommenden Jahres aufgibt. Mit Schad steht derzeit der achte Pfälzer Pfarrer seit dem Zweiten Weltkrieg an der Spitze der Landeskirche. Noch nie hatte eine Frau dieses Amt inne. Und seit 1945 auch kein Nichttheologe, obwohl die Verfassung dies zulässt.