Die Martinskirche sei deutschlandweit einzigartig und als Herzstück des "Martinszentrums" an sechs Tagen in der Woche mit Leben gefüllt, teilte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Montag in Hannover mit. Die von der EKD gegründete Stiftung fördere die Sanierung der Martinskirche in diesem Jahr mit 15.000 Euro.
Erbaut wurde die Martinskirche zwischen 1884 und 1887 von einem der bedeutendsten Vertreter der Neugotik des 19. Jahrhunderts, dem königlich-hannoverschen Baurat Conrad Wilhelm Hase (1818-1902). Neben dem neugotischen Sandsteingebäude wurde ein moderner Komplex in pavillonartiger Holzbauweise errichtet, der sich um die Kirche schließt. Darin befinden sich eine Grundschule, eine Kindertagesstätte und ein Hort. Im Kircheninneren befinden sich Sport- und Kunsträume für Kinder, auf der Empore steht eine Bibliothek. Das Kirchenschiff ist auch die Aula des "Martinszentrums".
Seit 2007 ist das "Martinszentrum" in Betrieb. Ein Jahr später seien jedoch Mängel am Turm der Kirche bemerkt worden, schadhafte Steine, stark ausgewaschene Fugen, Hohlräume im Mauerwerk. Nach mehreren Sanierungsmaßnahmen müssten nun noch 19 Meter der Kirchturmmauer bis zum Boden instand gesetzt werden.
Die Gemeinde rechnet mit rund 850.000 Euro Gesamtkosten für die Sanierung. Gegen Spenden gibt es auch Patenschaften: Wer eine bestimmte Summe gibt, kann seinen Namen auf Stühlen, Ziegeln, Fenstern oder Turmstufen verewigen lassen. Die Stiftung unterstützte das Projekt schon 2008 und 2014.