Berlin (epd). Die beiden Intendanten des Berliner Staatsballetts, Sasha Waltz und Johannes Öhman, legen vorzeitig ihre Ämter nieder. Beide hörten zum Ende des Jahres auf, teilte die Berliner Kulturverwaltung am Mittwoch mit. Der Schwede und ehemalige Tänzer Öhmann hatte die Intendanz des Staatsballetts seit August 2018 inne. Die Choreografin Sasha Waltz stieß erst im vergangenen Sommer als Co-Intendantin dazu.
Nach Angaben von Kultursenator Klaus Lederer (Linke) wird Johannes Öhman mit Beginn des Jahres 2021 das Dansens Hus in Stockholm als neuer Geschäftsführer und künstlerischer Leiter führen. Der gebürtige Schwede kehre für die Arbeit an Schwedens größter Bühne für zeitgenössischen Tanz nach Stockholm zurück. Vor diesem Hintergrund werde auch Sasha Waltz ihre Co-Intendanz beenden.
Lederer bedauerte den Rückzug der beiden Künstler. Die beiden hätten den Tanz in Berlin "regelrecht wachgerüttelt". "Selbstverständlich wäre ich diesen Weg gerne noch länger gegangen - keine Frage. Aber die Entscheidung von Johannes Öhman habe ich zu respektieren, auch wenn es dann heißt, auseinanderzugehen", erklärte der Kultursenator am Mittwoch. Nach einer neuen Führung werde jetzt gesucht.
Öhman und Waltz waren 2016 auf Vorschlag des damaligen Kulturstaatssekretärs Tim Renner (SPD) berufen worden. Gegen die Berufung gab es viel Widerstand im Staatsballett. So protestierte das Ensemble mit einer Online-Petition gegen die Nominierung. Als Vertreterin des modernen Tanztheaters sei Waltz für klassisches Ballett ungeeignet, hieß es zur Begründung