Brüssel (epd). Der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaidó wird am Mittwoch bei der EU in Brüssel erwartet. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Montag ebenfalls in Brüssel, er werde Guaidó am Mittwoch treffen. Guaidó sei von der EU als rechtmäßiger Präsident der venezolanischen Nationalversammlung anerkannt, erinnerte Borrell.
Eigentlich sollte Guaidó Anfang Januar in seinem Amt als Parlamentspräsident bestätigt werden. Aber Sicherheitskräfte verwehrten ihm den Zutritt zum Nationalkongress. In einer separaten Sitzung wurde Guaidó von den Abgeordneten der Opposition dennoch zum Parlamentspräsidenten gewählt.
Die EU erklärte darauf, es sei zu Akten gegen die demokratische Funktionsweise der Nationalversammlung gekommen. Als Konsequenz erkenne man Guaidó "weiter" als legitimen Präsidenten der Nationalversammlung an. Im vergangenen Jahr hatte sich Guaidó in seinem Machtkampf mit Venezuelas Präsident Nicolás Maduro auch zum Übergangsstaatschef ausgerufen. In Venezuela herrscht seit Jahren ein verbitterter Machtkampf zwischen Regierung und Opposition. Zudem fehlen der Bevölkerung wegen einer Wirtschaftskrise grundlegende Lebensmittel und Medikamente. Mehr als vier Millionen der rund 32 Millionen Venezolaner haben das Land verlassen.