Münster (epd). Ein Meteoriteneinschlag auf die Erde ist offenbar die entscheidende Ursache für das Aussterben der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren gewesen. Zu diesem Ergebnis kommen aktuellen Untersuchungen eines internationalen Forscherteams, zu dem auch Mineralogen und Planetologen der Universität Münster gehörten, wie die Hochschule am Freitag mitteilte. Dabei konnten die Wissenschaftler die Vermutung widerlegen, dass Vulkanausbrüche das Massensterben verursacht haben. Die entsprechende Studie eines internationales Forscherteams, das unter Leitung der Yale University in den USA und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover stand, wurde jetzt in der Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht.
Seit den 80er Jahren wird laut der Universität in der Wissenschaft diskutiert, ob Vulkanausbrüche im Westen Indiens oder ein Meteoriteneinschlag die Dinosaurier und viele andere Tierarten aussterben ließ. Grundlage für die Diskussion waren unter anderem Bohrloch-Proben aus einer Tiefsee-Expedition bei Neufundland. Diese Proben wurden 2015 an den Instituten für Mineralogie und Planetologie der Uni Münster auf geochemische Hinweise auf den Meteoriteneinschlag untersucht. Die Wissenschaftler wiesen erstmals die sogenannte Iridium-Anomalie für die Bohrkerne aus Neufundland nach. Es handelt sich dabei um eine starke Anreicherung des Elements Iridium, die sich auf einen Meteoriteneinschlag vor 66 Millionen Jahren zurückführen lässt.