Genf (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), US-Präsident Donald Trump und rund 50 weitere Staats- und Regierungschefs werden nächste Woche auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos über globale Herausforderungen wie Konflikte und Klimawandel debattieren. Weitere Themen reichten von Staatsverschuldung über Hilfen für arme Länder bis zu Managementfragen, erklärte der Vorsitzende des Forums, Klaus Schwab, am Dienstag in Genf.
Zu der Konferenz vom 21. bis 24. Januar in den Schweizer Alpen werden auch Umweltaktivisten wie die Schwedin Greta Thunberg erwartet. Schwab betonte, dass viele wirtschaftliche, politische und soziale Krisen die Welt erschütterten. "Wir sehen die Erosion der internationalen Solidarität", sagte der deutsche Ökonomieprofessor. Das 50. Jahrestreffen des Forums biete den rund 3.000 teilnehmenden Führungspersönlichkeiten aus Unternehmen, Regierungen und öffentlichem Leben die Chance zum Dialog und zur Zusammenarbeit.
Auch die CDU-Vorsitzende und Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer steht auf der Gästeliste. Zu dem Kongress werden auch die Bundesminister Olaf Scholz (SPD) und Jens Spahn (CDU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck und die Kommissionspräsidentin der EU, Ursula von der Leyen, kommen.
Unter den internationalen Politikern sind der Präsident Afghanistans, Aschraf Ghani, der kolumbianische Staatschef Iván Duque und Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa. Zudem haben UN-Generalsekretär António Guterres und weitere Führungspersönlichkeiten internationaler Organisationen, Gewerkschafter und Religionsvertreter ihr Erscheinen angekündigt. Der iranische Außenminister Mohammad Sarif steht nicht auf der Gästeliste. Sein Kommen war zunächst erwartet worden.
Das Motto des Forums mit Hunderten Einzelveranstaltungen lautet "Interessensvertreter für eine kohäsive und nachhaltige Welt". In der Schweiz sind Demonstrationen linker Gruppen gegen das streng abgeschottete Weltwirtschaftsforum geplant, wobei die Kritik vor allem auf die Auswüchse des Kapitalismus und die Passivität vieler Regierungen angesichts des Klimawandels zielt.
Das Anfang der 70er Jahre von Schwab gegründete Weltwirtschaftsforum trifft offiziell keine politischen oder ökonomischen Entscheidungen. Die anwesenden Politiker und Manager verständigen sich jedoch manchmal hinter den Kulissen auf Abkommen und Geschäfte. Globalisierungskritiker werfen dem Forum deshalb Intransparenz und Anmaßung vor. Ohne demokratische Legitimation werde über das Schicksal vieler Menschen bestimmt, heißt es.