Dresden (epd). Die Leitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens hat am Freitag zwei Kandidaten für die bevorstehende Bischofswahl benannt. Es handelt sich um die Plauener Superintendentin Ulrike Weyer (46) und den sächsischen Oberlandeskirchenrat Tobias Bilz (55), wie die Landeskirche mitteilte. Die Entscheidung sei in der Kirchenleitung mit großer Mehrheit gefallen.
Der 55-jährige Bilz leitet seit Anfang 2019 im Landeskirchenamt das Dezernat für Kirchliche Werke und Einrichtungen, Seelsorge, Gemeindeaufbau und Medien. Die 46-jährige Weyer ist seit 2015 Superintendentin im Kirchenbezirk Plauen. Die neue sächsische Bischöfin oder der neue Bischof soll am 1. März auf einer Sondersynode in Dresden gewählt werden.
Die Kandidaten stellen sich zuvor in mehreren sächsischen Gemeinden vor. Auch die Landessynodalen dürfen Kandidaten benennen. Die Frist für den Eingang von Wahlvorschlägen endet am 20. Januar.
Der bisherige Landesbischof Carsten Rentzing (52) war Ende Oktober aus dem Amt ausgeschieden, nachdem antidemokratische Texte aus seiner Studienzeit bekanntgeworden waren. Er selbst hatte sein Amt am 11. Oktober zur Verfügung gestellt. Kurz darauf wurde bekannt, dass er zwischen 1989 und 1992 als Autor für die rechtskonservative Zeitschrift "Fragmente" tätig war. Das sächsische Landeskirchenamt stufte die Texte als "elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich" ein.
Verschwiegen hatte Rentzing auch eine als Student eingegangene und bis heute bestehende Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung. Dem Rücktrittsgesuch hatte die Kirchenleitung am 21. Oktober zugestimmt.