Potsdam (epd). Die erste Gerichtsverhandlung wegen der Störung des Gottesdienstes zum Baustart des neuen Potsdamer Garnisonkirchturms 2017 ist ausgefallen. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest, hieß es kurz vor dem geplanten Prozessbeginn am Dienstag im Amtsgericht Potsdam. Gründe für die Verschiebung wurden nicht genannt. Vor dem Amtsgericht sollte gegen einen 34-jährigen Mann verhandelt werden, dem nach Gerichtsangaben Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen wird. (Az.: 82 Ds 223/18)
Nach Gerichtsangaben war für den Fall ein Verhandlungstag vorgesehen, zu dem drei Zeugen geladen waren. Die Zeugen, darunter zwei Polizisten, waren am Dienstag vor Ort im Gericht, der Angeklagte und sein Anwalt sind nicht erschienen. Der Angeklagte soll den Gottesdienst am 29. Oktober 2017 nach Angaben eines Gerichtssprechers "massiv verbal gestört und dann einen der beiden herbeigerufenen Polizeibeamten getreten und sich auf diese Weise der Festnahme widersetzt haben".
Nach Angaben der Bürgerinitiative "Potsdam ohne Garnisonkirche" ist im Zusammenhang mit dem Baustart-Gottesdienst im April ein weiterer Prozess gegen drei Angeklagte geplant. Die Garnisonkirche wurde 1945 weitgehend zerstört und 1968 abgerissen. Der Wiederaufbau des Turms ist vor allem wegen der Geschichte der preußischen Militärkirche unter anderem in der NS-Zeit umstritten.