Frankfurt a.M., Abuja (epd). In Nigeria wurden bei Kämpfen mindestens 23 Menschen getötet. Eine bewaffnete Gruppe Hirten überfiel ein Dorf im zentralnigerianischen Bundesstaat Kogi und brannte Teile davon nieder, wie die Zeitung "The Vanguard" am Samstag berichtete. Seit Jahren kommt es in der Region zu Konflikten um Wasser und Land, die immer gewalttätiger werden. Der Kampf um Ressourcen zwischen Hirten und Bauern gilt Experten zufolge als größtes Sicherheitsproblem Nigerias. Eine der Ursachen ist, wie auch in anderen Ländern der Region, der Klimawandel.
Der Angriff am Freitag war laut dem Bericht ein Racheakt für den Tod von Angehörigen der Hirtengemeinschaft. Bei Gewaltausbrüchen zwischen den lokalen Gruppen wurden bisher mehr Menschen getötet als durch die Anschläge der islamistischen Miliz Boko Haram im Norden des Landes.
Mutmaßliche Boko-Haram-Mitglieder töteten jüngst mindestens 50 Menschen bei einem Angriff auf Fischer im Tschad-See. Der See liegt im Grenzgebiet zwischen Nigeria, dem Tschad und Kamerun, drei der Länder, in denen die Miliz aktiv ist. Zahlreiche Menschen würden noch vermisst, sagte ein Bürgermeister der Region dem britischen Sender BBC. Der Angriff fand demnach bereits vor Weihnachten statt, wurde jedoch erst jetzt bekannt.