SPD-Umweltpolitiker Miersch kritisiert Klimaaktivisten

SPD-Umweltpolitiker Miersch kritisiert Klimaaktivisten

Hannover (epd). Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch, hat Klimaaktivisten scharf kritisiert. "Ich kann die Ungeduld mancher Klimaschützer verstehen, denn wir können mit der Natur nicht verhandeln und müssen unsere Klimaziele deshalb einhalten", sagte der Umweltexperte der Partei dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Freitag). "Aber mich nervt das dauernde Deutschland-Bashing inzwischen kolossal."

Manche Klimaforscher und -aktivisten ignorierten, dass Deutschland als einziges hoch industrialisiertes Land auf der Welt gleichzeitig aus Kohle und Atomstrom aussteige. "Atomkraft ist alles andere als eine nachhaltige Energie", sagte der Bundestagsabgeordnete aus Hannover weiter. Wenn mal eben Marokko zum ambitioniertesten Klimaschutzland überhaupt erklärt werde, obwohl fast die fast die Hälfte der Bevölkerung in der Landwirtschaft arbeite und Millionen Menschen ohne Wasser- und Stromanschluss leben müssten, seien solche Vergleiche nicht mehr nachvollziehbar.

Deutschland habe die Verantwortung, seinen CO2-Ausstoß zu senken und werde das auch tun, sagte der SPD-Politiker. "Wir können das nur nicht mit der Hauruck-Methode machen, indem wir Arbeitsplätze vernichten und die Menschen sich selbst überlassen. Dann nämlich würden wir die politische Gestaltungsmöglichkeit an die Populisten verlieren", betonte Miersch. "Mit einer solchen politischen Bilanz wird uns kein Land mehr folgen wollen, soviel ist sicher. Dem Weltklima wäre mit Sicherheit nicht geholfen."