Berlin/Hannover (epd). Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) rechnet wieder mit einer erhöhte Zahl von Einsätzen während der Feiertage. Nach den Erfahrungen der Vergangenheit seien Feiertage auch Krisentage, sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek am Sonntag in Hannover. Familien, die sonst eher selten so viel Zeit miteinander verbringen, gingen sich womöglich irgendwann auf die Nerven. Auch zu viel Alkohol oder Drogen könnten eine Rolle spielen. "Bei den kleinsten Konflikten kochen dann die Emotionen hoch, und schnell kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen", betonte Radek.
Oftmals müssten die Kolleginnen und Kollegen bei den vermehrten Einsätzen deeskalierend eingreifen. Mitunter würden sie dabei auch selbst Ziel gewalttätiger Angriffe. Nach Erhebungen des Bundeskriminalamtes (BKA) habe die Zahl der Opfer partnerschaftlicher Gewalt von mehr als 126.000 im Jahr 2014 auf fast 141.000 im Jahr 2018 zugenommen. Dies entspreche durchschnittlich 383 Taten pro Tag, erklärte die GdP. Gerade zum Jahresende nähmen diese Delikte und die damit verbundenen Polizeieinsätze zu. Nach Angaben der Gewerkschaft werden auch in diesem Jahr bis zu einem Drittel der bundesweit etwa 270.000 Polizistinnen und Polizisten über die Weihnachtstage für Sicherheit sorgen.