Leipzig (epd). Zur Kompensation seines CO2-Ausstoßes will das Leipziger Bachfest in den kommenden Jahren 100.000 Bäume pflanzen. Die Kosten von drei Euro pro Baum sollen über Spenden von Besuchern, Sponsoren, Künstlern und weiteren Institutionen eingetrieben werden, wie Intendant Michael Maul am Dienstag in Leipzig ankündigte.
Der "Bachwald" soll demnach am Störmthaler See südlich von Leipzig entstehen und 20 Hektar (entspricht etwa 20 Fußballfeldern) groß werden. Koordiniert wird das Aufforstungsprojekt von der Stiftung Wald für Sachsen. Laut Maul unternahm Barockkomponist Johann Sebastian Bach (1685-1750), zu dessen Ehren das Festival ausgerichtet wird, 1723 als Orgelprüfer eine Dienstreise nach Störmthal.
Maul sagte, bisher gehe er davon aus, dass der erste Baum während des nächsten Bachfestes im Juni 2020 gepflanzt werden könne. Zur Motivation für das Projekt erklärte er, das Festival habe in den vergangenen Jahren neue Zuschauerrekorde erreicht. Da 40 Prozent der Besucher aus dem Ausland kämen und jeder Gast im Schnitt 650 Kilometer Anreise habe, sei dabei mit Blick auf die Erderwärmung jedoch auch das schlechte Gewissen gewachsen. Das Klassikfestival zu Ehren Bachs, der 27 Jahre lang in Leipzig wirkte, zieht jährlich mehr als 70.000 Besucher an.