Essen (epd). Nach den Zwischenlagern für Castorbehälter mit hochradioaktivem Atommüll übernimmt die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) auch die Verantwortung für die Lager mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Zum 1. Januar gehe die Betriebsführung von zunächst sechs Zwischenlagern von den Atomkraftwerksbetreibern auf die BGZ über, sagte Sprecher Burghard Rosen am Dienstag in Essen. Es handele sich um Lager an den AKW-Standorten Biblis in Hessen (zwei Lager), Stade und Unterweser in Niedersachsen, Obrigheim in Baden-Württemberg sowie Würgassen in Nordrhein-Westfalen.
Die dort aufbewahrten Abfälle stammen aus dem Betrieb und dem Rückbau der Atomkraftwerke, es handelt sich zum Beispiel um Schutzkleidung, Filter oder Anlagenteile. Die Abfälle sollen ab dem Jahr 2027 an das in Bau befindliche Endlager Konrad bei Salzgitter abgegeben werden. Weitere Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll an den Standorten Brunsbüttel, Krümmel, Neckarwestheim, Philippsburg, Grafenrheinfeld und Unterweser werden derzeit von den AKW-Betreibern errichtet und nach erfolgter Inbetriebnahme ebenfalls auf die BGZ übertragen.
Mit dem Übergang der Verantwortung für die Zwischenlager an die BGZ wird die gesetzlich festgelegte Neuordnung in der Atommüllentsorgung weiter umgesetzt. Danach sind die Betreiber der Atomkraftwerke für deren Stilllegung und Abriss sowie die Verpackung der radioaktiven Abfälle zuständig. Die Zwischen- und Endlagerung liegt in der Verantwortung des Bundes. Die finanziellen Mittel für die Zwischen- und Endlagerung haben die Betreiber dem Bund in einem öffentlich-rechtlichen Fonds zur Verfügung gestellt, in den sie rund 24 Milliarden Euro eingezahlt haben.