Frankfurt a.M. (epd). Es gibt zu wenige Weihnachtsmänner in Deutschland. Kurz vor dem Fest scheinen die Chancen gering, noch einen der traditionellen Geschenküberbringer für die Bescherung im Familienkreis zu engagieren. Vielerorts fehlen Interessenten, die den Job übernehmen wollen.
Bundesweit haben sich viele Arbeitsagenturen in den vergangenen Jahr aus der Vermittlung von Weihnachtsmännern und Christkindern zurückgezogen, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergab. Die Arbeitsagenturen wollen sich auf die Vermittlung langfristiger Arbeitsplätze konzentrieren und haben in den vergangenen Jahren daher die meist mühsame Suche nach den brauchtumstypischen Freiberuflern für den 24. Dezember aufgegeben.
So vermitteln zum Beispiel die bayerischen Arbeitsagenturen schon seit einigen Jahren keine Weihnachtsmänner und Christkinder mehr. In den allermeisten Fällen handle es sich eher um Minijobs, Ehrenämter oder studentische Nebenjobs, für die man nicht zuständig sei, hieß es aus der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit. Alternativen bei der Suche sind studentische Jobvermittlungen, professionelle Vermittlungsagenturen und Internetportale aller Art bis hin zu Ebay.
Von einer Suche auf gut Glück rät Heike Wunschik, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit im sachsen-anhaltischen Bernburg, wenige Tage vor Heiligabend ab. Wer jetzt noch einen Weihnachtsmann für seine Kinder suche, solle sich besser bei Freunden, Bekannten, Nachbarn, in der Familie oder im Kollegenkreis umhören. Denn ein Weihnachtsmann komme besonders dann gut an, wenn er die Beschenkten bereits kenne und vor allem den Kindern keine Angst einjage. "Gute Weihnachtsmänner sind rar wie Goldstaub", sagt Wunschik.
Auch wer sich jetzt noch an eine studentische Jobvermittlung wendet, könnte am Ende auf den Besuch des bärtigen Mannes mit rotem Mantel verzichten müssen. "Die Nachfrage nach Weihnachtsmännern übersteigt auch dieses Jahr das Angebot", sagte Alexandra Feldhofer von der bundesweiten Studentenvermittlung Jobruf dem epd. Für einen Job als Weihnachtsmann am 24. Dezember seien deutschlandweit bislang bereits rund 1.000 Studenten eingeteilt worden, in der gesamten Weihnachtssaison 2019 schon etwa 2.000. Feldhofer wirbt offensiv: "Leuchtende Kinderaugen und die sehr gute Bezahlung machen den Einsatz als Weihnachtsmann aus unserer Sicht ausgesprochen dankbar."
epd lde/kfr tz