Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat den Einsatz selbst gebauter Sprengsätze im Nordosten Syriens als Kriegsverbrechen verurteilt. Seit Oktober seien mit den Bomben Dutzende Menschen getötet und Hunderte verletzt worden, teilte das UN-Hochkommissariat am Freitag in Genf mit.
Die meisten der Sprengsätze seien in Wohngebieten und auf Marktplätzen gezündet worden. Die Mehrzahl der Tatorte befinde sich in Regionen, die von der türkischen Armee und verbündeten Milizen kontrolliert werden. Angaben zu den Verantwortlichen der Sprengstoffanschläge machten die UN nicht.
Nach dem Einmarsch der türkischen Armee in Nordost-Syrien am 9. Oktober hatte eine Massenflucht eingesetzt. Die Türkei und Russland einigten sich auf ein gemeinsames Vorgehen in der Region und eine Waffenruhe, die allerdings brüchig ist. Die Türkei betrachtet die kurdischen Kräfte im Nordosten Syriens als Terroristen.
Im Zuge des Syrien-Konflikts hatten kurdische Milizen die Kontrolle über das Gebiet gewonnen. Russland ist die Schutzmacht für Syriens Machthaber Baschar al-Assad. Der Konflikt hatte 2011 mit Protesten gegen das Assad-Regime begonnen. Hunderttausende Menschen wurden getötet.