"Es sind rechtsextremistische Kräfte, die an der Spitze dieser Bewegung stehen, es ist eine rechtsextreme Partei, die sich zum politischen Arm dieser Bewegung gemacht hat", sagte Thomas Adomeit vor den Synodalen der der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, die zur Zeit im ammerländischen Rastede tagen.
Der Bischof mahnte einen überlegten Umgang mit der Sprache in den sozialen Medien an: "Mit Worten lassen sich Liebeserklärungen machen - und auch Kriege beginnen." Niemand dürfe davor Angst haben, aus Furcht vor einem Shit-Storm in den sozialen Medien seine Meinung zu äußern, sagte Adomeit unter langanhaltendem Applaus.
Unterstützung erhielt Adomeit vom Oldenburger Polizeipräsidenten Johann Kühme. Kühme, der auch Mitglied der Synode ist, wird derzeit selbst in den sozialen Medien von Rechtsextremen scharf angegriffen. Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und das Attentat von Halle zeigten, dass aus Worten Taten folgen könnten, mahnte er. Worte, wie die des AfD-Chefs Alexander Gauland, der die Nazi-Terrorherrschaft als "Vogelschiss der deutschen Geschichte" bezeichnete, förderten solches Verhalten.
Bischof Adomeit kündigte weiter an, dass sich die oldenburgische Kirche mit zunächst 20.000 Euro an der Finanzierung eines Rettungsschiffes der Evangelischen Kirche in Deutschland beteiligen werde. "Es kann nicht sein, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken und wir zuschauen." Dass sich die Menschen für die gefährliche Flucht über das Meer entschieden, sei auch der europäischen Wirtschaftspolitik geschuldet, unterstrich der Bischof. "Wir haben unseren Wohlstand in Europa in Teilen auch auf Kosten der ärmeren Länder dieser Welt aufgebaut."
Für eine Kirche an der Küste sei klar: "Menschen in Seenot müssen gerettet werden. Basta." Der Bischof appellierte an die Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen sich dem Bündnis für ein Rettungsschiff anzuschließen.